Was Übersetzungen angeht, sind Unternehmen immer wieder mit drei Fragen konfrontiert: Wie kann ich Übersetzungsqualität verstetigen? Welche Art der Qualitätssicherung bietet die besten Ergebnisse? Was kann ich in meinem Unternehmen tun, um den Prozess kosteneffizienter zu gestalten ohne Qualität einzubüßen?

Qualitativ hochwertige Übersetzungen spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Unternehmen auf dem internationalen Markt zu positionieren, neue Kunden zu akquirieren und ein globales Image aufzubauen. Das Absichern, Prüfen und die periodische Kontrolle der Übersetzungsqualität sind daher ein entscheidender Faktor für Geschäftserfolg und juristische Absicherung (Produkthaftung!) im fremdsprachigen Ausland.

Bei vielen Unternehmen, gerade im Bereich KMU, wird das Thema „Lokalisierung“ (also die sprachlichen und kulturellen Übertragungsleistungen, die zu erbringen sind, um Produkte und Dienstleistungen im Zielland reibungslos zu kommunizieren und zugänglich zu machen) häufig als kostenintensives „notwendiges Übel“ angesehen. Die stete Überprüfung der Übersetzungsqualität wird da oftmals vernachlässigt, findet, wenn überhaupt, nur am Anfang einer Geschäftsbeziehung zu einem Dienstleister statt. Und auch da meist nur durch eine Probeübersetzung. Danach allerdings verschwindet das Thema Qualitätsmessung vom Schirm. Das bedeutet, dass die Qualität der Übersetzungen weitestgehend eine „Black Box“ ist, die erst dann wieder auf die Agenda kommt, wenn es zu Reklamationen oder anderen Problemen kommt, die durch inkonsistente oder gar fehlerhafte Übersetzungen entstehen.

Dagegen kann man aber etwas tun, und zwar nicht nur durch die sorgfältige Auswahl von Dienstleistern, die periodische Qualitätsmessungen anbieten. Auch im eigenen Unternehmen kann man effiziente Prozesse aufsetzen, die hochwertige Übersetzungsleistungen unterstützen.  Aber, was genau ist es, das Unternehmen tun können, bevor sie Zeit und Geld in die Messung von Übersetzungsqualität stecken? Was das konkret bedeutet, wollen wir im Folgenden mal ganz „hands-on“ und praktisch betrachten…

 

Das Material

Das für den Übersetzungsprozess bereitgestellte Material beeinflusst die Qualität des Endproduktes entscheidend mit. Inkonsistente oder gar fehlerhafte Ausgangstexte führen zu ebensolchen Übersetzungen – und damit zu unnötigen Kosten. Ein hochwertiger Ausgangstext, der die Internationalisierung von Anfang an im Auge hat, führt zu einer hochwertigen Übersetzung und effizienten Prozessen.

Unternehmensweite Vorgaben bezüglich Stil, Tonalität und Terminologie werden in Style-Guide, Terminologiedatenbank und Translation Memory (Textsegmente, die bereits einmal korrekt übersetzt worden und damit wiederverwendbar sind) festgehalten und ermöglichen Inhalte über alle Sprachen hinweg konsistent zu transportieren.

 

Die Übersetzung 

Die nächste Frage ist dann aber: Wie kann der Auftraggeber/Kunde sich davon überzeugen, dass die Übersetzungen tatsächlich seinen Anforderungen entsprechen?

 

Qualitätskontrolle

Es ist, sofern überhaupt Qualitätsprüfungen seitens der Auftraggeber stattfinden, eine gängige Praxis, dass Auftraggeber zur Qualitätskontrolle „In-Country Reviewer“ (Korrektoren im Zielland) einsetzen, die die Übersetzungen lesen und bewerten. Das Ergebnis dieser an sich sinnvollen Praxis wird jedoch dadurch eingeschränkt, dass es den Korrektoren häufig an Leitlinien fehlt, in denen klare Regeln vorgeben, wie solche Reviews durchzuführen sind.[1]

Zu klären ist also, welche Anforderungen an den Text gestellt werden: klare Kriterien, nach denen die Qualität der Übersetzung bemessen wird. Dann lassen sich sowohl mit holistischen als auch quantitativen Methodiken der Qualitätssicherung Prozesse einrichten, die Fehler zu vermeiden helfen und für Konsistenz sorgen.[2] Während die holistischen (ganzheitlichen) Methoden eher eine Prüfung von Textfarbe und Lesbarkeit darstellen, sind die quantitativen Methoden auf engen Katalogen von Fehlertypologien aufgebaut, die eher auf Terminologie und die Treue zum Style-Guide achten. Die Resultate dieser letzteren Methode sind tabellarisch aufbereitet, lassen sich also gut vergleichen.

Was die Durchführung solcher Qualitätskontrollen angeht, so können – bei Einsatz oben erwähnter Hilfen und Korrektursysteme – die In-House Korrektoren in den Zielländern durchaus damit betraut werden. Unternehmen, die nicht über eigene Korrektoren verfügen, die mit diesen Mitteln zuverlässig arbeiten können, sollten sich der Mitarbeit unabhängiger Übersetzer oder Dienstleister versichern, die  solcherlei Kontrollen periodisch durchführen. Auch anlassbezogene Kontrollen sind sinnvoll, z.B. wenn es Reklamationen oder negatives Kundenfeedback gab, oder wenn sprachlich besonders sensible Projekte anstehen wie etwa wichtige Marketingkampagnen.

Kurz gesagt: es reicht nicht, Übersetzungen zu beauftragen und sich darauf zu verlassen, dass alles gut geht und erst dann die Qualität von Übersetzungen zu hinterfragen, wenn Probleme auftauchen. Selbst wenn Qualitätsmessungen für viele Unternehmen, gerade im KMU-Segment, wegen der damit verbundenen Kosten nicht ganz einfach zu realisieren sind, muss die Qualität der gelieferten Übersetzungen doch keine Black Box bleiben. Effiziente Qualitätsprüfungen, die ein hohes Maß an Objektivität in den Prozess einbringen, sind heutzutage kein Hexenwerk mehr. Unternehmen müssen sich lediglich einen Dienstleister aussuchen, der ihre Ansprüche belegbar(!) erfüllt. Und übrigens: Ein Dienstleister, der gehalten ist, Qualitätsprüfungen auf Anfrage durchzuführen, wird mit Sicherheit eine höhere Übersetzungsqualität erreichen, als einer, der nur sporadischen und subjektiven Abgleichungen unterworfen ist.

 

Für tiefergehendes Interesse am Thema Qualitätsprüfungen verweisen wir auf unser Whitepaper oder wenden Sie sich gern direkt an uns und vereinbaren Sie ein kostenloses Beratungsgespräch! Senden Sie uns hier Ihre Anfrage!

 

[1] Yabylon stellt bei Bedarf gern einen Leitfaden für In-Country Reviews zur Verfügung.

[2] Methoden, die sich auf unterschiedliche Weise der Qualitätssicherung nähern, je nach Beschaffenheit der Aufgabe. Mehr dazu: (https://yabylon.com/de/whitepapers/)